OpenAI verfolgt eine ambitionierte Vision: ChatGPT soll sich bis Mitte 2025 zum umfassenden digitalen Super‑Assistenten entwickeln – ein persönliches Interface zum Internet, das präzise Aufgaben übernimmt, Nutzerbedürfnisse versteht und umfassend integriert wird.
Dieser Wandel basiert auf einem internen Strategiepapier mit dem Titel „ChatGPT: H1 2025 Strategy„. Demnach soll ChatGPT im ersten Halbjahr 2025 in seine nächste Evolutionsstufe übergehen und zu einem digital geschulten Alltagshelfer werden. Der sogenannte Super‑Assistent soll persönliche Vorlieben und Verhaltensmuster erkennen, wiederkehrende Aufgaben vorausschauend erledigen, komplexe Projekte unterstützen und als zentrale Schnittstelle zum Internet dienen. Er kombiniert breite Basisfähigkeiten für Routine‑Aufträge mit tiefgehender Expertise für anspruchsvolle Aufgaben wie Programmierung oder Analyse ‒ das sogenannte T‑förmige Kompetenzprofil. Die Vision ist, dass Nutzer nicht mehr verschiedene Dienste einzeln bedienen müssen, sondern alle Interaktionen durch natürliche Sprache über ChatGPT laufen.
Für KMU bedeutet das, dass administrative Prozesse wie E‑Mail‑Verkehr, Kalenderverwaltung, Recherche, Kundenkommunikation oder Berichtswesen stark automatisiert werden könnten. Statt vieler spezialisierter Tools würde ein integrierter Assistent reichen. Die Herausforderung liegt in der Anpassung bestehender Geschäftsprozesse, Integration der Schnittstellen und dem Umgang mit Datenschutz sowie Haftung. Frühzeitige Pilotprojekte sind ratsam, um Feedback zur Leistungsfähigkeit, Nutzerakzeptanz und Kostenstruktur zu sammeln. Strategische Partnerschaften mit Drittanbietern könnten eine modulare Erweiterbarkeit ermöglichen. Für Unternehmen eröffnet sich damit das Potenzial, Prozesse effizienter zu gestalten, personelle Ressourcen gezielt einzusetzen und die Skalierbarkeit digitaler Hilfeleistungen bereits in kleinen Strukturen nutzbar zu machen.